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Umwelt im Wandel - das 'Schwarze Dreieck' wird wieder bunt

Die Euroregion Neiße ist ein waldreiches Land. Besonders die Gebirgszüge der Sudeten und des Zittauer Gebirges sowie auch die Niederungen im Norden der Region mit nährstoffarmen Sandgebieten sind vielerorts von Wäldern bedeckt. Ärmer an Wald sind die landwirtschaftlich genutzten Lößgefilde, doch finden sich auch hier zahlreiche Hügelkuppen und Bachschluchten eingestreut, die Waldbestände tragen.

Görlitzer Heide nahe den Gelblachwiesen

Bild: Görlitzer Heide nahe den Gelblachwiesen

Was uns heute als Wald entgegentritt, hat vielfältige Veränderungen durch den Menschen erfahren. Seit dem 19. Jahrhundert hat die Forstwirtschaft fast überall intensiv eingegriffen. So wurden anstelle der zuvor oft stark aufgelichteten, häufig vom Weidevieh begangenen Bestände wieder geschlossene, schattige Wälder begründet. Andererseits hat dies vielfach zum Ersatz der natürlichen Mischwaldbestände durch eintönige Plantagen geführt, in denen vor allem Fichte (im Bergland) und Kiefer (in der Niederung) den Ton angeben. Auch werden die Bäume heute weit vor Erreichen ihrer natürlichen Altersgrenze eingeschlagen, solange sie noch nicht von innen her zu vermorschen beginnen, was den Nutzwert des Holzes schmälern würde.

Fichtenplantage im Isergebirge

Bild: Fichtenplantage im Isergebirge

Die Plantagenforsten sind – wie alle Monokulturen – anfällig gegen Massenentwicklungen von vielerlei Schädlingen. Besonders aber hat die hohe Luftschadstoffbelastung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dazu geführt, daß ganze Waldbestände abgestorben sind. Davon waren vor allem die Kammlagen des Isergebirges betroffen. Besonders empfindlich haben die immergrünen Nadelgehölze reagiert, wie die großflächig gepflanzte Fichte. Die noch empfindlichere Tanne ist fast verschwunden. Laubgehölze wie die Buche haben besser standgehalten.

Bild: An der Tafelfichte zeugen noch tote Strünke vom Waldsterben der 1980er Jahre

Anstelle der abgestorbenen Fichtenplantagen hat man sich bemüht, sogenannte rauchharte Gehölze anzubauen, wie zum Beispiel die Lärche oder die aus Nordamerika stammende Stechfichte (Blaufichte).
Im Ergebnis all dieser Prozesse finden wir heute als "Wald" ganz andere Landschaftsbilder vor, als sie etwa in den Gemälden der Romantik verewigt sind.
In jüngster Zeit bemüht man sich, die natürliche Baumartenzusammensetzung wiederherzustellen. Auch die früher für die Bergwälder der Euroregion Neiße so charakteristische Tanne wird wieder eingebracht.

Bild: junge Tannen am Hochstein Im Isergebirge

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